Es war laut! - Ergebnisse aus der V.Integrationskonferenz

"Die sind alle laut und wir sind alle nett" lautet der Titel, unter dem über das Zusammenleben in Nachbarschaften diskutiert wurde

19. September 2017 / Johanna Klatt

Im Rahmen des Bündnis Niedersachsen packt an fand am 24.August die V. Integrationskonferenz zum Thema Gesellschaftliche Teilhabe statt. Im Werkstattforum der LAG Soziale Brennpunkte gemeinsam mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen mit dem Titel „Die sind alle laut und wir sind alle nett“ tauschte man sich angeregt über die Erfahrungen, Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens in neuen Nachbarschaften ausgetauscht.

Dabei wurden - bei arabischer Dudelsackmusik der Lover's Band aus Salzgitter, die mit ihrer Musik "Liebe" in den Stadtteil und zwischen die Menschen bringt, sowie den Klängen des Hainhölzer Stadtteilchores "Einfach Singen" - immer wieder Begegnungen durch Musik geschaffen.

Inhaltlich wurde anhand verschiedener Beiträge aus städtischen und ländlichen Nachbarschaften diskutiert und dabei wichtige Aspekte zum Zusammenleben in Nachbarschaften gesammelt: 

  • Noura Labanieh und Muhammad Abd Al Karim berichteten jeweils von ihren individuellen Geschichten, ihren Wegen hierher und dem starken Engagement in Salzgitter Lebenstedt. "Man muss uns auch etwas zutrauen und auch machen lassen", lauteten im Kern ihre Botschaften in die Runde.
  • Gustav Stegmann und die vielen Engagierten in Visselhövede stehen beispielhaft für die wichtige Schnittstelle zwischen Gemeinwesenarbeit und Prävention, insbesondere im ländlichen Raum.
  • Uwe Nehring vom Quartiersmanagement in Lüneburg Kaltenmoor betonte, dass Anderen gesellschaftlichen Teilhabe zu ermöglichen auch bedeuten muss, "Macht" zum Teil abzugeben. Und wie wichtig es dabei ist, dass sich Gesellschaft ein Stück weit verändert und man auf Augenhöhe miteinander umgeht.
  • Stefan Pfannkuchen, Elke Dörrie und ihre vielen Kolleginnen und Kollegen aus Hannover-Hainholz betonten, welche Möglichkeiten beispielsweise über Musik bestehen, Begegnungen zu schaffen. Und führten dies unverzüglich praktisch durch: Indem sie mit der mit angereisten tanzenden Kindergruppe aus Salzgitter gemeinsam "Die Gedanken sind frei" anstimmten.
  • Samira Ekin Günter wiederum berichtete eindrücklich, wie groß das Engagement und die Hilfsbereitschaft sind, die den neu Angekommenen Menschen hier entgegen gebracht werden. Mit ihrem Einsatz über Sportaktivitäten für Frauen in Sarstedt, stand sie beispielhaft für diesen großen Schatz, um des beim gesamten Bündnis "Niedersachsen packt an" im Kern geht.

 

Doch damit das Zusammenleben in Nachbarschaften gut funktionieren, bedarf es an Unterstützung.

 

Hier ein Auszug aus den wichtigsten Ergebnissen und konkreten Ideen für Lösungen:

  • Wichtig sei eine dauerhafte Förderung von Strukturen vor Ort (nicht zuletzt der Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement)!
  • Zugewanderte und Geflüchtete bringen viele Ideen und Ressourcen mit. Nun gilt es, zu ermöglichen, dass sie ihre Projekte für das Gemeinwesen vor Ort umsetzen können!
  • Bestehende berufliche Qualifikationen und Erfahrungen gerade von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Quartier müssen anerkannt und wenn möglich auch zertifiziert werden!

So ernst und schwierig manche Themen waren, am Schluss wurde umso herzlicher getanzt und gelacht.

Und, ja: es war laut! Aber es war auch nett.

Vielen Dank an alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit!

 

Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle an Muhammad Abd Al Karim aus Salzgitter für die professionelle Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Werkstattforums.