Weststadt-Aktivkasse

Weststadt-Aktivkasse
Stadtteilkasse zur Anschubfinanzierung von Bewohner-Aktivitäten im Stadtteil

Zielgruppe

Kontaktdaten

AWO Braunschweig, Braunschweig West
c/o Jörg Hitzmann
Lichtenberger Straße 24
38120 Braunschweig
Telefonnummer: 
0531 860909
Projektbeschreibung

Das beantragte Projekt soll einen Impuls zum Aufbau eines lokalen Verfügungsfonds geben, der das ehrenamtliche Engagement von Bewohner/innen im Braunschweiger Stadtteil Weststadt aktivieren und fördern soll.
Die Stadtteilkasse ist ein gebietsbezogenes Budget, das der Verbesserung des Zusammenlebens in einem „sozialen Brennpunkt“ dienen soll. Das bedeutet, dass z.B. das Zusammenleben der Generationen, der Einheimischen und der Zugewanderten aus über 30 Nationen, die Kinder- und Familienfreundlichkeit sowie räumliche Gegebenheiten verbessert werden. Erreicht werden soll dies durch Kleinstprojekte, die die Bewohner/innen der Weststadt eigenverantwortlich planen und umsetzen. Eine aus Freiwilligen zusammengesetzte Jury von Bewohner/innen aus dem Wohngebiet entscheidet, wie die Gelder des Verfügungsfonds zur Verbesserung der Zusammenlebens und des Engagements ausgegeben werden sollen.

Den Akteuren soll so das Vertrauen entgegengebracht werden, in eigener Verantwortung für ihre Nachbarschaft freie Entscheidungen zu fällen. Die Bewohner/innen werden als Expert/innen für die Verbesserung ihres eigenen Lebensumfeldes anerkannt.
Die beantragte StadtteilAktivKasse lehnt sich an den Ansatz der „StadtteilAktivKassen“ an, die in den Jahren 2006 bis 2008 vom Land Niedersachsen in Kooperation mit der Landesarbeits-Gemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. an sieben Standorten als Aktivierungs- und Beteiligungsansatz erprobt wurde. Dieser Ansatz hat sich in der Modellphase als innovatives Instrument zur Förderung freiwilligen Engagements und zur Stärkung der individuellen und sozialräumlichen Selbsthilfe in benachteiligten Stadtteilen bewährt, Kontakte zu Initiativen anderer Städte, die dieses Instrument bereits nutzten, waren ermutigend.
In der Weststadt wurde das Konzept der „StadtteilAktivKassen“ bisher nicht durchgeführt. Die Installation der StadtteilAktivKasse im Projektgebiet stellt für diesen „sozialen Brennpunkt“ eine neue Möglichkeit dar, die Selbsthilfepotentiale der Bewohnerschaft zu stärken.

Das Projekt soll 3 Jahre andauern, vom 1. März 2020 bis zum 28. Februar 2023 und erstreckt sich somit über 4 Haushaltsjahre. Im ersten Haushaltsjahr 2020 hoffen wir, 1.900 € Spenden einsammeln zu können. 2021 sollen 3.900 €, 2022 3.500 € und 2023 dann noch einmal 700 Euro Spenden gesammelt werden, so dass insgesamt 10000 Euro Spenden eingesammelt werden und vom Land Niedersachen mit 10000 Euro gefördert werden.

Bestandteil dieses Antrags sind:
1) Verbindliche Rahmenvorgaben für die Förderung einer „StadtteilAktivKasse“
 im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Selbsthilfegruppen und Trägern von Initiativen zur Aktivierung der Selbsthilfe in sozialen Brennpunkten. („Selbsthilfe-Richtlinie“)
2) Antragsbegründung Selbsthilferichtlinie (Anlage 2)


Ergänzungen Kurzbeschreibung 2021:

will die Weststadt-Aktivkasse sich intensiver, als das 2020 wegen der Covid-19-Pandemie möglich war,  um Gemeinschaftsprojekte von Jugendlichen bemühen. Schwerpunktthemen könnten nach Erfahrungen aus 2020 Technik (kleine Teams produzieren regelmäßig  Audio-oder Videobeiträge aus dem Fördergebiet ...)  und Sport (gemeinsame Wiederinbetriebnahme aufgelassener alter Sportstätten, ...) sein.


In der Weststadt wohnen viele oft benachteiligte Gruppen, so beträgt der Anteil der Personen mit erweitertem Migrationshintergrund 52% und ist damit doppelt so hoch wie in Braunschweig insgesamt. Der Arbeitslosenanteil liegt mit mit über 8% ca. doppelt so hoch wie im Braunschweiger Durchschnitt, der Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaft ist mit 19% sogar 2½ mal so hoch wie im Braunschweiger Durchschnitt. "Harz-IV-Empfänger in 3. Generation" ist in der Weststadt durchaus nichts exotisches. Auch aufgrund dieser Verhältnisse ergibt sich eine gewisse Stigmatisierung ("Ghetto") in der übrigen Stadt.

Trotz vieler Bemühungen, die Grenzen zwischen den Bewohner-Gruppierungen aus unterschiedlicher sozialer und geografischer Herkunft  nehmen große Teile der Bewohnerschaft nehmen am "allgemeinen gesellschaftlichen Leben" kaum oder gar nicht Teil, soziales Leben findet bestenfalls in kleinen, abgeschlossenen Zirkeln statt.

Eine Bestätigung der Stadtverwaltung, dass die Weststadt ein sozialer Brennpunkt ist, liegt von Referat  50.1 (Fachbereich 'Soziales und Gesundheit') hier vor.

https://rrbd.files.wordpress.com/2019/10/2019-10-22-bestc3a4tigung-an-he...


Ergänzungen Ausgangssituation 2021:

Die Ausgangslage hat sich durch die Pandemie 2020 insofern geändert, dass nach unserem Eindruck bei älteren Menschen auch nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen dasGemeinschaftsleben nicht recht wieder in Gang gekommen ist. Bei Jugendlichen glauben wir hingegen eher einen gewachsenen "Betätigungshunger" nach der langen Stillstandszeit wahrzunehmen, was der Arbeit der Stadtteilkasse bessere Erfolge bescheren könnte.

Aufbau einer Stadtteil-Aktiv-Kasse für die Weststadt

Erstellung eines Regelwerks als Rahmen für Förderanträge und Grundlage für Jury-Entscheidungen für die Förderung bestimmter Projekte

Kontakte zu laufenden oder abgeschlossenen Stadtteilkassen-Projekten, Diskussionen mit Weststadt- Akteuren und -Bewohnern

Einrichtung einer Stadtteilkassen-Infrastruktur mit Jury, Projektscouts, Bürgerparlament, ...

Interne Weiterbildung Interessierter, öffentliche "Ausschreibung" für Jury-Posten, Bestimmung einer Jury auf Basis der Vorschläge einer Bürgerversammlung, Besuche bei Projekten in der Nachbarschaft.

Motivation von Weststädtern und Weststädterinnen zur Eigeninitiative

Imageverbesserung

Flyer, Berichterstattung in Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen

Förderung der Nachbarschaft bzw. des Zusammenlebens im Stadtteil

Zum Beispiel durch Projektanträge! Ideen "ausgraben", Fahrten organisieren und bezuschussen, ... Gemeinsam kochen und essen, Reisen wie beispielsweise auch gemeinsame Fahrt zu Demonstrationen, historischen Stätten und Museen, ... regelmäßige Nachbarschaftshilfe, ..

Aktivierung und Unterstützung der Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln

Förderung des demokratischen Engagements der Weststädter

Befähigung der Bewohner zur eigenständigen Organisation von Gemeinschaftsprojekten mittels Information, Schulung, Unterstützung. Schaffung neuer, zusätzlicher Netzwerk

Förderung der Identifikation der Weststädter mit ihrem Stadtteil

Imageverbesserung für die Weststadt

Schaffung und Förderung bestehender und neuer Begegnungsmöglichkeiten

Neben den bestehenden Begegnungsmöglichkeiten und Versammlungen im klassischen Sinn sollen auch alternative Begegnungsmöglichkeiten bei Sport, Spiel, Ausflügen etc. genutzt werden
Name des Projektgebietes: 
Braunschweig Weststadt
Stadttyp: 
Großstadt (über 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
23386
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
nein
Quelle / Anmerkungen: 
Fachabteilung Statistik der Stadt Braunschweig, https://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/ez_stadtbezirke.php
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Die Weststadt entstand als neuer Stadtteil, geplant für bis zu 30.000 Bewohner, hauptsächlich in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren fast vollständig neu. Im Osten ist der die Weststadt hauptsächlich durch die Stadtautobahn A391 vom übrigen Stadtgebiet getrennt, im Süden durch die Bahnlinie Braunschweig-Hildesheim. Die nördliche Begrenzung des bebauten Wohngebiets bilden der Westpark, ein großes Areal mit mehreren Kleingartensiedlungen und und das Raffteich-Areal. Die westliche Begrenzung bildet der Staatsfort "Timmerlaher Busch". Im Projektgebiet laufen derzeit 3 Förderprogramme des Landes Niedersachsen: 1) Soziale Stadt Donauviertel (Treffpunkt am Queckenberg) 2) Quartiersforum Emsviertel (Treffpunkt Pregelstraße) 3) Gesichter des Emsviertels - Vielfalt ist unsere Chance (Treffpunkt Pregelstraße) Die Projektstützpunkte sind zwei der drei Nachbarschaftstreffpunkte des "Stadtteilentwicklung Weststadt e. V.", die alle auch vielfältigen anderen Initiativen und Projekten dienen, so dass ein reger Informationsaustausch besteht, in dem das geplante Stadtteilkassen-Projekt problemlos seinen Platz finden wird. Karte (OSM): https://www.openstreetmap.org/relation/2414966#map=13/52.2520/10.4815
Projektgebiet geprägt durch: 
Deutlich abgegrenztes Gebiet in städtische Randlage, Hohe Einwohnerdichte, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Vernachlässigte Spielanlagen, Sportplätze, Kleingartenkolonien, Ein schlechtes Gebietsimage, Vermehrten Zuzug von Flüchtlingen, Fehlende Arbeitsplätze und Beschäftigungsangebote, Fehlende Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes: 

Anteil Kinder (bis 14 Jahre) Replicated

Anmerkung: 
Eine Statistik, die leicht in das vorgegebene Schema umzusetzen wäre, liegt nicht vor. Stattdessen hier https://rrbd.files.wordpress.com/2019/10/kupro2018n_ot_221_weststadt_m1.pdf eine Statistik,die laut Philipp Hubert 0120.10 AG 1 <Hubert.Philipp@braunschweig.de> bisher standardmäßig auch für andere Förderanträge etc. als Datengrundlage herangezogen wurde. Für Vergleich der Daten mit Deutschland gesamt gibt es Daten des Statistischen Bundesamtes (vgl. https://www.destatis.de ) bzw. das Statistische Jahrbuch Deutschlands (https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Jahrbuch/statistisches-jahrbuch-2018-dl.pdf?__blob=publicationFile ). Direkte statistische Vergleiche von kleinräumigen Daten einzelner Städte oder sogar innerstädtischer Ortsteile mit dem bundesdeutschen Gesamtzahlen sind hier aufgrund der unterschiedlichen Größe und Gebietsstruktur jedoch nicht immer sinnvoll bzw. aussagekräftig.

Jugendliche/junge Erwachsene (bis 26 Jahre) Replicated

Anmerkung: 
Die eingesetzten Daten wurden aus Zeile 34 des statistischen Kurzprofils umgerechnet

Arbeitslose Menschen (gesamt) Replicated

Anmerkung: 
Kurzprofil Zeile 61

Ausländische Bewohner/innen Replicated

Anmerkung: 
Kurzprofil Zeile 52

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Replicated

Anmerkung: 
Kurzprofil Zeile 54

Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt) Replicated

Anmerkung: 
Kurzprofil Zeile 57
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