Selbsthilfe als Keimzelle
Handlungsfelder
Zielgruppe
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Im attraktivsten Laden der Haupteinkaufsstraße von Bad Gandersheim wird zur Hälfte ein Arbeitslosenprojekt der STAR mit einer Fahrradwerkstatt und einem Textilbereich betrieben. In der anderen Hälfte sollen sich 3 Selbsthilfeprojekte ansiedeln:
- Eine Mobilitätswerkstatt (Reparatur u. Pflege von Fahrrädern unter fachlicher Anleitung, Fahrradfahrtraining für Migrant*innen), Planung gemeinsamer Fahrradtouren, Einrichtung von Mitfahrbänken etc.),
- eine Secondhandladen für Kleidung (mit Modeschöpfungen aus gebrauchten Textilien) und nachhaltige Spielwaren (mit Aufbereitung)
- eine Vermittlungsagentur, die Hilfesuchende (z.B. körperlich eingeschränkte Menschen, Menschen mit 2 linken Händen, Alleinerziehende, Menschen ohne soziale Kontakte) in alltäglichen Herausforderungen (z.B. Einkauf, Bild aufhängen, kurzfristige Kinderbetreuung etc.) zusammenführt
Fachlich begleitet werden die Selbsthilfeprojekte von je einer Fachkraft in den Bereichen Fahrrad und Textil mit je einer halben Stelle, gemeinsam verwalten und organisieren sie die Vermittlungsagentur.
Es ihre Aufgabe, die Ehrenamtlichen zu aktivieren und die Selbsthilfepotentiale/Beteiligung zu fördern sowie Synergien zu den Arbeitslosenbereichen herzustellen, um hierüber Stigmatisierungen (zu den Arbeitslosen, sowie zu anderen Benachteiligten) abzubauen. Die beteiligten Menschen sollen mehr Selbstwirksamkeit erleben.
Ab einem bestimmten Grad der Verselbstständigung breiten sich die Selbsthilfeinitiativen aus und vereinnahmen den nächsten leerstehenden Laden, weil unser Laden zu klein geworden ist für alle aufkommenden Ideen.
Unser (bereits geförderter) Gemeinwesen-Arbeiter, der sich über das Ausmaß Verselbstständigung freut, fährt mit seiner Basisarbeit fort, regelmäßige Treffen zu initiieren, zu denen die Bewohnenden von GAN zusammenkommen, um neue Selbsthilfeinitiativen in den Bereichen Handel, Soziales und Kultur zu starten, die denselben Weg gehen.
So entwickelt sich die ehemalige Haupteinkaufsstraße zu einer selbstverwalteten soziokulturellen „Meile“ in der Gemeinschaft gelebt wird, an Tischen und Stühle, die auf die Straße stehen.
Die öffentliche Hand wird gefragt werden, welchen finanziellen Anteil sie beisteuert, um sich an dem gerade im Kopf entstandenen „Bild“ zu beteiligen.
Bad Gandersheim
– auf der einen Seite überproportional betroffen vom demographischen und Strukturwandel, besonders sichtbar an der Haupteinkaufsstraße, in der 2/3 der Läden leer stehen, teilweise ohne das Bemühen der Hauseigentümer*innen, noch zu investieren
– auf der anderen Seite überregional bekannt durch den Dom, die Domfestspiele, touristisches Ziel in attraktiver Landschaft und als Standort der Landesgartenschau (LaGa).
Nicht nur die LaGa befördert eine Energie von ehrenamtlich Engagierten und lose oder fest Verbunden (z. B. Vereine) auf den umliegenden Dörfern. Es gibt viel Selbstverwirklichungspotential (sozial und kulturell orientiert).
Unseren Gemeinwesen-Arbeiter fördert nicht nur diese Initiativen, sondern ermittelt auch Bedarfe, deren Befriedigung den Menschen mehr Lebensqualität ermöglichen würde.