Zukunft in Langenforth durch Dialog und Partizipation demokratisch gestalten
Handlungsfelder
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Projektbeschreibung
Aufbauend auf der bisherigen Arbeit im Quartier Langenforth werden die Formate für Familien (einem offenen Familienbegriff folgend) noch stärker auf andere Lebensphasen ausgeweitet. Dabei werden bestehende und neue Netzwerke gepflegt und erweitert. Schwerpunkte der GWA bilden die aufsuchende Arbeit, unterstützt durch eine Stadtteilmutter, sowie die Aktivitäten rund um den Ada-Lessing-Platz als neuem „Herz“ des Quartiers. Laufende Angebote werden unter Beteiligung von Ehrenamtlichen und Anwohner:innen in die Selbstständigkeit begleitet und neue Aktionsformen unterstützt. Der Aufbau einer sozialen Infrastruktur im Quartier fördert das Zusammenleben der Generationen sowie unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen.
Mit diesem Folgeantrag sollen die drei Themenschwerpunkte gestärkt werden: (1) Zusammenleben der Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten, (2) Sichtbarmachung demokratischer Grundwerte durch kooperative Arbeitsweisen auf unterschiedlichen Ebenen, (3) Implementierung der Erfahrungen in kirchliche Handlungsfelder und in Netzwerkpartnerschaften.
Durch die Kombination aus einer fundierten Bedarfserhebung, zielgerichteter und partizipativer Angebotsentwicklung und der Gestaltung eines offenen und inklusiven Austauschs entsteht eine vielfältige und solidarische Stadtteilkultur, die auf den Prinzipien von Teilhabe und gegenseitigem Respekt basiert. Erfahrungen aus dem ersten Förderzeitraum (aufsuchende Arbeit / Bollerwagen-Café, Vernetzungsmöglichkeiten / Generationen-Frühstück, interkultureller Austausch / Bilderbuch-Kino) bieten die Grundlage für eine Weiterentwicklung und zukunftsgerichtete GWA. Ergänzend hierzu werden im verbunT konzeptionell Schulungen für Ehrenamtliche entwickelt und angeboten.
Für die Weiterentwicklung kirchlicher Arbeit muss die Verzahnung mit GWA – gepaart mit den Erfahrungen aus den Projekten – eine notwendige Grundlage für die sozialräumliche Ausrichtung sein.
Das Quartier Langenforth wird durch die Randlage zu Hannover und zu Gewerbegebieten geprägt. Die Bevölkerungsstruktur ist international, neben osteuropäischen Migrant:innen sind in den vergangenen zehn Jahren vor allem Menschen aus dem Nahen Osten zugezogen. Knapp ein Viertel der Anwohner:innen ist über 65 Jahr alt und gehört vielfach zur „Gründergeneration“ des Stadtteils in den 60er Jahren, bahnt sich ein Generationenwechsel an. Die Communities in den einzelnen Straßenzügen bilden sich in der Bebauungsstruktur ab, sie haben wenig Beziehung zueinander, es bestehen Vorurteile.
Im kirchengemeindlichen Kontext hat sich vorwiegend die ältere Generation engagiert, weitergehende Kontakte in das Quartier wurden durch aufsuchende Arbeit angebahnt. Es müssen Berührungsängste abgebaut werden. Erste gemeinsame Aktivitäten sind Ergebnis einer Beziehungsarbeit, die ausgebaut und gepflegt werden muss. Die erhobenen Bedarfe zeigen Konfliktlinien innerhalb der Bewohner:innen sowie den Wohnungsbaugesellschaften auf, etwa bei der Nutzung von Gemeinschaftsanlagen. Die Umbenennung des Stadtraums vor der Kirche 2023 in Ada-Lessing-Platz ist Ausgangspunkt für Veranstaltungen und Begegnungen, hier entstehen Möglichkeiten für demokratische Beteiligungsformate. Verantwortlichkeiten und Strukturen im neu entstandenen Netzwerk müssen weiterentwickelt werden.
Vor allem innerhalb der älteren Bevölkerung ist Vereinsamung ein häufig benanntes Problem. Für die junge Generation spielt Vernetzung und Familienbildung eine wichtige Rolle. Zielt ist, den Kreis der Personen, die GWA mitgestalten, zu erweitern und stärker in die Eigenverantwortlichkeit zu überführen. GWA im verbunT hat mit ihren Leitlinien einen gemeinsamen Arbeitsansatz entwickelt, der im weiteren Verlauf inhaltlich und strukturell einer dynamischen Anpassung bedarf.