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Projektbeschreibung
Salzgitter Steterburg gilt seit 2012 als anerkannter sozialer Brennpunkt und wurde 2015 in ein Förderprogramm der “sozialen Stadt “ aufgenommen.
Etwa zeitgleich fand ein starker Zuzug osteuropäischer Arbeitsmigranten im Rahmen der europäischen Freizügigkeit statt. Der Anteil der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund stieg auf über 50 Prozent.
Die durch die Arbeitsmigration entstandenen zusätzlichen sozialen Fragestellungen wie Sprachförderung , integrative Gemeinwesenarbeit und Beratung konnten bislang durch kommunale Träger nicht abgedeckt werden.
Ein Deutsch und Türkisch sprechender Student der sozialen Arbeit ,selbst Kind türkischer Migranten, mit Lebenserfahrung und Engagement, leistet bereits in den Räumen des Bürgervereins Steterburg e.V. an drei Wochentagen ehrenamtlich Hilfe für meist bulgarische Arbeitsmigranten . Sein Ansatz ist die HIlfe zur Selbsthilfe.
Seine Tätigkeit soll verstetigt werden, um eine stadtteilbezogene Anbindung und Integration der zugewanderten Bewohnergruppe zu erleichtern und so einer weiterern Ghettoisierung des Wohnquartiers entgegenzuwirken.
Im Jahr 2015 erfolgte die Programmaufnahme Salzgitter Steterburgs in die Städtebau Förderkulisse „Soziale Stadt“.
Zeitgleich wurde die Siedlung ein Zuzugsmagnet für Arbeitsmigranten aus Südosteuropa. Diese Einwanderung von Menschen ohne Sprach-, Rechts- und Systemkenntnisse stellt das Gemeinwesen Steterburg vor erhebliche Herausforderungen.
Die Unterstützung ratsuchender Zuwanderer aus Bulgarien findet „auf der Straße“ außerhalb institutioneller Strukturen durch Unprofessionelle und sogar kostenpflichtig statt.
Der Bürgerverein Steterburg e.V. konnte einen Studenten der sozialen Arbeit gewinnen, der selbst aus einer türkischstämmigen Einwandererfamilie stammt. Er ist lebenserfahren, bestens vernetzt in Salzgitter und hat sich umfassende sozialrechtliche Kenntnisse angeeignet. Er versucht, den bulgarischen Zuwanderern das deutsche System näher zu bringen und ihnen die Funktionsweise der Ämter und Behörden transparent zu machen. Er hilft beim Ausfüllen von Anträgen von Jobcenter, Kindergeldkasse, Wohngeldstelle etc. , ebenso wie bei der Regulierung von Zahlungsrückständen. Auch in gesundheitlichen Belangen sehen sich die Zuwanderer oftmals hilflos vor Probleme gestellt.
Gemeinsam mit dem von einer türkischen Zuwanderin geleiteten Angebot der Lernförderung für Grundschulkinder kann mit dem zur Zeit noch ehrenamtlich tätigen Studenten ein Netz von Hilfeangeboten aufgebaut werden.
Er kann als wertvoller „Brückenbauer“ der Migranten für ein integriertes Leben in Deutschland wirken.