Stadtteiltreff Neuenhäusen
Handlungsfelder
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Mit dem Projekt: „Stadtteiltreff Neuenhäusen“ wird von den Bewohner:innen des Stadtteils ein Ort aufgebaut an dem gemeinsames Leben, Lernen und Entwicklung von Lösungsstrategien für Probleme möglich wird. Dieser wird ein präsenter Anlaufpunkt in Neuenhäusen und bietet zukünftig niedrigschwellige Möglichkeiten für Austausch und Treffen der Nachbarschaft, sowie Räume für die Umsetzung von Projekten der Bewohner:innen und lokalen Initiativen. Zudem wird dieser Ort Anlaufpunkt für benötigte Unterstützung sein, die Menschen aus dem Stadtteil sich gegenseitig geben können: bpsw Übersetzungen, Hilfe mit Post von Behörden/Vermietern, sozialen Konflikten oder praktischer Unterstützung im Alltag & Austausch von Gebrauchsgegenständen.
Kulturveranstaltungen und Momente gegenseitigen Lernens schaffen Verbindungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Einkommensverhältnisse. Die alltägliche Arbeit wird von Menschen aus dem Stadtteil gemeinsam in ehrenamtlicher Arbeit geleistet, wodurch Hierarchien vermindert und eine Identifikation mit dem Projekt gestärkt wird.
Der Bedarf an solchen Räumen ergibt sich nicht nur aus dem Mangel sozialer Infrastruktur direkt im Stadtteil (sehr wenige einfach zugängliche Räume wie Cafés, oder Kneipen direkt in der Nachbarschaft), sondern auch aus einer Befragung von über 140 Personen durch die „Solidarische Initiative Neuenhäusen“ im Sommer 2021: Bei der Frage „Was fehlt im Stadtteil?“ gehörten Treffpunkt/Begegnungsort/Stadteilcafé zu den häufigsten Antworten.
Mit den regelmäßigen kulturellen Abenden oder dem „Frauen-Diverspersonen-Kinder-Brunch“ gibt es bereits etablierte Formate, die im Stadtteiltreff einen festen Ort finden könnten. Zusätzlich ist mit dem „Kopier-Café“ bereits ein weiterer regelmäßiger Termin in Planung, bei dem gegenseitige Wissensweitergabe und Unterstützung in angenehmer Atmosphäre stattfinden wird. Das kann von Übersetzung offizieller Briefe über Fragen zur Abrechnungen des Vermieters oder des Energieversorgers bis zu dem einfachen Problem gehen, dass ein Dokument gedruckt werden muss und es im Stadtteil keinen einzigen Copy-Shop gibt.
In der Nachber:innenschaft sind bereits weitere Ideen wie „Eltern-Kind-Treff“, Lernräume oder „Repair-Café“ eingebracht worden, weshalb von einer regen Nutzung des Stadtteiltreffs auszugehen ist.
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Der Stadtteiltreff soll perspektivisch durch Spenden und Mitgliedsbeiträge des Vereins KUBIN getragen werden. Für den Anschub des Projekts wird eine Anschubunterstützung nötig sein, die mit der Selbsthilfeförderung beantragt werden. Im ersten Jahr wird der selbst Verein 30% der Warmmiete aufbringen können, im zweiten 50% und im 3. 70%. Die Förderung beträgt dann entsprechend im ersten Jahr 70% (5040 €) im zweiten 50% (3600 €) und im dritten Jahr 30% (2160 €) der erwarteten Warmmiete. Ab dem vierten Jahr ist geplant, dass der Verein KUBIN die festen Kosten des Stadtteiltreffs komplett selbst finanzieren kann
Der Stadtteil Neuenhäusen liegt zentral in der Celle zwischen Bahnhof und Altstadt. Die Bevölkerung (8.000 Menschen) ist recht heterogen, vor allem in Bezug auf Herkunft und ihre ökonomische Situation. In dem Stadtteil mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Stadt leben die Menschen in großen Blocks, Reihen- & Einfamilienhäusern. Teilweise besteht Handlungsbedarf, was den Zustand von Wohnhäusern und Straßen/Wegen angeht. Im Vergleich mit der gesamten Stadt ist der Stadtteil, jünger, multikultureller und ärmer.
Kennzeichnend ist v.a. ein Mangel an sozialer Infrastruktur im Stadtteil. Am östlichen Rand des Stadtteils bietet ein ehemaliges Kasernengelände Platz für einige Angebote aus den Bereichen Jugend, Kultur & Sport (z.B. C-Kaserne gGmbH & Bntes Haus e.V.) Außer kirchlicher Angebote gibt es keine niedrigschwelligen sozialen Treffpunkte- insbesondere direkt in den Wohngegenden. Ein Jugendtreff in Bahnhofsnähe hat in den vergangenen Jahren geschlossen. Selbst informelle Treffpunkte sind rar geworden. So gibt es nur noch ein Café am äußeren Rand des Stadtteils, sowie nur noch 2 Kneipen/Bars.
Durch die Inflation und den massiv angestiegenen Druck auf dem Wohnungsmarkt steigt derzeit die Gefahr für Verarmung und damit einhergehend schwindenden Möglichkeiten am (sozio-)kulturellen Leben teilzunehmen.
Im Sommer 2021 hat sich mit der „Solidarischen Initiative Neuenhäusen“ ein Zusammenschluss aus Anwohner:innen gebildet, die das soziale Leben im Stadtteil gemeinsam weiterentwickeln möchten. Dazu wurde zunächst eine Umfrage durchgeführt, mit der die Situation der Teilnehmenden erfasst und Handlungsideen ermittelt wurden. Als Probleme wurden u. a. mangelnder Austausch in der Nachbarschaft, Ökologische Probleme/Müll, schlechtes Sicherheitsempfinden, und fehlende Orte zum Treffen und für Ideen/Projekte aus der Nachbarschaft genannt. Dieser Mangel wird auch im Rahmenplanentwurf für die Stadtsanierung benannt: „Bezüglich der Nutzungsstruktur ist vor allem das Fehlen eines Treffpunktes zu nennen, der allen Nutzergruppen offensteht und das soziale Leben Neuenhäusens bündelt.“