Untertitel / Slogan: 
Kunstprojekt als Aktivierungsmethode
Ausgangslage: 

Das Nachbarschaftsbüro Hasport wurde im Mai 2018 offiziel eröffnet. Zu Beginn wurde im Sommer 2018 die Aktivierende Befragung als Aktivierungsmethode durchgeführt, um die Menschen im Stadtteil kennenzulernen.

2019 wurde dann ein Bewohnerbeirat und Quartiersfond in Höhe von 2500 Euro eingeführt. Über den Quartiersfond wird in Bewohner*innenversammlungen demokratisch abgestimmt. Das ist eine neue Möglichkeit der Beteiligungnder Bewohner*innen. Der Beirat wurde im Juni 2019 mit dem Ziel gegründet, die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil zu stärken und gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen. Gemäß dem Vertrag, der zwischen Stadt und dem Diakonischen Werk Delmenhorst/Oldenburg-Land e.V. geschlossen worden ist, besteht der Beirat aus 6 Bürger*innen, 3 Vertretern*innen der Stadt, die vom Rat benannt werden, und 1 Vertreter*in des Diakonischen Werks.

Der Quartiersfonds ist ein Instrument zur Förderung von Projektideen und Aktionen im Quar-tier, die das Zusammenleben verbessern und/oder die Attraktivität des direkten Wohnumfeldes in Hasport steigern. Für die quartiersbezogenen Projekte zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements stellte die Stadt im Jahr 2019 2500 Euro zur Verfügung. Anträge können ausschließlich von Anwohner*innen (Privatpersonen) des Stadtteils Hasport gestellt werden.

Der Malwettbewerb ist eine weitere Form der Aktivierung. Ideen, die innerhalb des Projekts entstehen, können über einen Antrag an den Quartiersfond umgesetzt werden. Der Quartiersfond wird zudem auf diese Art und Weise bekannt gemacht.

 

Projektanschrift: 
Nachbarschaftsbüro Hasport
Untertitel / Slogan: 
Zuwander*innen werden zu Nachbar*innen
Ausgangslage: 

Ausgangslage / Problem:

Die Weststadt bietet im Gegensatz zum restlichen Stadtgebiet Göttingens ein vergleichsweise kostengünstiges Wohnungsangebot, weshalb es in der Vergangenheit zu einer erhöhten Konzentration von zugewanderten Familien (Aussiedlerfamilien, kinderreiche Roma-Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien und zugewiesene Flüchtlinge) einerseits und Zuzug von Bezieher-innen von Grundsicherung und Hilfen zum Lebensunterhalt andererseits geführt hat. Einzelne Quartiere aus der Bauzeit der 1950er und 1960er Jahre weisen eine vergleichsweise „ältere“ Bevölkerung auf. Seit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen im Herbst 2015 und der Zuweisung durch das Land hat die Stadt Göttingen bislang ca. 2000 Geflüchtete aufgenommen, von denen ca. 1360 in Unterkünften der Stadt Göttingen untergebracht sind (Quelle: Homepage Stadt Göttingen, www.goettingen.de). Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme von vier neuen Unterkünften im Jahr 2016, von denen sich drei im Projektgebiet, oder unmittelbar angrenzend daran befinden, ist der Anteil von Geflüchteten in der Weststadt im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet erheblich gestiegen. Jedoch muss entgegen der Annahme im Erstantrag, davon ausgegangen werden, dass eine große Mehrheit der Geflüchteten vorerst in den städtischen Unterkünften verbleiben werden. Einige große Wohnungsgesellschaften zeigen aktuell (Herbst 2016) wenig Bereitschaft an Geflüchtete oder andere Leistungsbezieher zu vermieten. In Verbindung mit den seit Jahren im Stadtteil lebenden Bewohner-innen treffen hier nicht selten unterschiedliche Lebenswelten, Wertevorstellungen, Sprach- bzw. Kommunikationsbarrieren und geringe Akzeptanz aufeinander, wodurch der Aufbau und das Wachsen nachbarschaftlicher Strukturen erschwert werden. Zudem droht, dass Alt-Bewohner-innen, die den Stadtteil bislang eher stabilisiert haben, wegen Imageverschlechterung des Stadtteils unter den bestehenden Verhältnissen fortziehen. „Daher ist in der Weststadt künftig mit einem verstärkten Bewohnerwechsel zu rechnen – nur eine marktgerechte Anpassung der Wohnungsbestände kann  eine langfristige Bindung der neuen Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen“ (Quelle: Stadt Göttingen, Voruntersuchung „Soziale Stadt“ Westlich Maschmühlenweg).

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Im Jahr 2018

Die Neuzuweisungen von Geflüchteten in das Göttinger Stadtgebiet sind 2017 hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so dass die Stadt Göttingen beschlossen hat stadtweit zwei Sammelunterkünfte im kommenden Jahr zu schließen. Im Projektgebiet bleiben alle drei ab 2016 neu eingerichteten Unterkünfte bestehen, da sie für einen längeren Zeitraum angelegt wurden. Hinzu kommen die seit mehreren Jahren in der Weststadt genutzten Unterkünfte im Neuen Weg, Rosenwinkel, Hartjenanger, Königsstieg/Greitweg und ehemalige Kita Elisabeth-Heimpel-Haus. Somit ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Weststadt mit 36% im Vergleich zu anderen Göttinger Stadtteilen (stadtweit 23%) mit am höchsten. Für den Aufbau von dauerhaften nachbarschaftlichen Strukturen ist die häufig unbekannte Verweildauer der Geflüchteten in den Unterkünften (und somit im Quartier) für alle Beteiligten eine Erschwernis. Gründe hierfür sind u.a.: unsicherer Aufenthaltstatus, schwerer Zugang zum freien Wohnungsmarkt, Wohnungsknappheit, Familienzusammenführungen, Wegzug für Arbeits- oder Ausbildun­­­­­­­­­­­­­­­­­­g

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Im Jahr 2019:

Laut Auskunft der Flüchtlingssozialarbeiterinnen der Stadt Göttingen, kann davon ausgegangen werden,  dass die Flüchtlingsunterkunft Siekhöhe voraussichtlich im Juli 2019, geschlossen wird. Damit einhergehend werden die Bewohner-innen in andere Unterkünfte mit freien Kapazitäten – wie die Europaallee, Hagenweg, Hartjenanger innerhalb der Weststadt umgesiedelt werden. Fraglich ist, was das für Auswirkungen auf das Zusammenleben der Bewohnerschaft in der Weststadt haben wird.

Des Weiteren plant eines der Wohnungsunternehmen einen Großteil seines Wohnungsbestandes in der Weststadt zu modernisieren. Aufgrund dessen kann es zu erhöhten Mietpreisen kommen, das zu Verdrängung der sozialschwachen Familien mit sich bringen könnte. Dadurch werden die sanierten Wohnungen zunehmend attraktiver für Studenten und Kleinfamilien. Folglich ist zu erwarten, dass sich die Bewohnerstruktur in der Weststadt verändern wird.

 

Projektanschrift: 
Jugendhilfe Göttingen
Untertitel / Slogan: 
Kulturelle Teilhabe für Alle
Ausgangslage: 

Für immer mehr Menschen ist das kulturelle Erleben zunehmend eingeschränkter. Veranstaltungen, die einen Eintritt verlangen, sind oft nicht zu realisieren. Kulturelle Bereich verkommen für immer mehr Gruppen von Menschen zu "Nicht-Räumen".

Wir wollen, gerade in dieser "rauher" werdenden Zeit, die Kultur als Bildungsangebot, als kreatives Moment und als Menschen zusammen bringenden Wert mit der Kulturtafel weiter heraus stellen. Wir wollen unterschiedliche Menschen dadurch zusammen führen und verschiedene Institutionen miteinander in Kontakt bringen.

Angebot und Nachfrage Auf einer speziell dafür eingerichteten Internetplattform präsentieren die Kulturspender eigenständig per Zugang ihr Programm und die Anzahl der Freikarten. Sie sind dadurch flexibel und spontan in ihrer Entscheidung, Karten freizugeben. Kulturgenießer können sich online über die Angebote informieren und Tickets über Soziale Hilfseinrichtungen bzw. ihren Kulturbegleiter reservieren. Unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung können die Karten dann am Veranstaltungsort abgeholt werden, bei Bedarf über ein „Codewort“. Auf diese Weise werden die Persönlichkeitsrechte der Kulturgenießer geschützt. Wer steckt hinter der Idee? Reso-Fabrik e.V., nachbarschaftsfabrik neuland Kulturlandkreis Harburg, Kultur im Dialog Stabstelle Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften der Stadt Winsen (Luhe)

 

Projektanschrift: 
Reso-Fabrik e.V.
Untertitel / Slogan: 
Stadtteilladen Bremervörde - Weiterentwicklung eines Stadtteils von Bremervörde
Ausgangslage: 

a. In den vergangenen 15 Jahren haben gravierende soziale Veränderungen den Stadtteil rund um die Auferstehungskirche erfasst, die mit zwei Sozialraumanalysen in den Jahren 2013 und 2015 beschrieben wurden: Hier leben derzeit ca. 130 Kinder unter 14 Jahren mit ihren Familien (oftmals alleinerziehend, kinderreich, von ALG II lebend), unter ihnen zahlreiche Migranten- und Flüchtlingskinder, in z.T. prekären Verhältnissen. Diese Familien in ihrer Situation haben nur bedingt teil am gesellschaftlichen Leben vor Ort.

b. Neben dem Pflegeheim der AWO, das es im Stadtteil gibt, ist die Kirchengemeinde die einzige soziale Institution, die unmittelbar vor Ort agiert. Gerade für nicht mobile Familien in benachteiligten Lebenssituationen sind die Wege zu den helfenden Einrichtungen und Ämtern weit.

c. Aufgrund der Fluchtbewegungen der vergangenen Jahre sind viele Migrantenfamilien nach Bremervörde gekommen. Die Kommune verfolgt grundsätzlich das Konzept einer dezentralen Unterbringung. Weil aber viel preiswerter Wohnraum im Bereich um die Auferstehungskirche vorhanden ist, sind ein Großteil der Familien in diesem benachteiligten Stadtteil untergekommen.

d. Das geplante Projekt „Beieinander - Füreinander - Miteinander“ kann an die Arbeit des im Jahr 2014/15  gegründeten „Stadtteilladen“ anknüpfen, der einen Begegnungsort für alle Anwohner des Quartiers außerhalb kircheneigener Räumlichkeiten ("Gemeindehaus") darstellt. Die Einrichtung ist mittlerweile vielen vertraut und im Stadtteil etabliert.

e. Die Stadt Bremervörde als verantwortliche Institution für die kommunale Sozialarbeit wertschätzt und fördert die Arbeit des Stadtteilladens insbesondere aufgrund seiner Niedrigschwelligkeit und guten Erreichbarkeit.

f. In Kooperation mit der Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Arbeit des Landkreises wird seit Sommer 2019 das Projekt "Stadtteilpartner" (Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen" der bagfa) durchgeführt, mit dem die Vernetzung der Menschen im Bereich intensiviert wird, insbesondere zwischen Deutschen und ausländischen Familien.

g. Das beantragte Projekt knüpft in guter Weise an die vorhandenen Bemühungen um den Stadtteil an und zielt auf den Aufbau einer umfassenderen Gemeinwesenarbeit im Bereich der Auferstehungskirche, mit einem gewissen Fokus auf der Integration der neuzugezogenen Flüchtlingsfamilien und ihrer Kinder.

 


Ergänzungen Ausgangslage 2021:

Die im Jahr 2020 aufgekommene Corona-Pandemie stellt die Arbeit vor neue Herausforderungen, die Ausgangslage hat sich entscheidend verändert: Gruppenangebote mussten in einer Phase komplett abgesagt werden, der Besuch des Stadtteilladens für Anwohner und Anwohnerinnen war einige Wochen lang nicht möglich. Auch Hausbesuche waren unmöglich. Stattdessen fanden in dieser Phase der Pandemie Verteilaktionen und reihenweise Telefongespräche statt. Bald wurden digitale Formate wie WhatsApp und Mailgruppen eingerichtet, auch Videokonferenzen mit Anwohnern. Viele Gespräche fanden auch außerhalb des Ladens unter freiem Himmel, im Garten oder am geöffneten Fenster statt.

Es war zu erleben, wie Menschen, insbesondere Migrantenfamilien und auch ältere Anwohnerinnen und Anwohner aus Angst vor dem Infektionsrisiko jegliche Kontakte mieden. Die Frage der Erreichbarkeit stellte sich von beiden Seiten, sowohl von Seiten der Anwohnerschaft als auch von Seiten des Stadtteilladens. Darüber hinaus war zu beobachten, dass insbesondere auch Anwohner mit Migrationshintergrund sich sehr auf ihre eigene Familie zurückzogen, dass Kinder durch Schulausfall und -absentismus in ihrer Sprachentwicklung zurückgefallen sind, und auch den Anschluss ans Homeschooling verpasst haben. Als Ort gemeinsamer Freizeitgestaltung für Kinder kann der Stadtteilladen wegen der Pandemie nur noch sehr eingeschränkt genutzt werden, was zu Rückzug, Langeweile sowie gehäuft zu Fällen von Sachbeschädigung im Stadtteil führt.

In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurde bald vom Kirchenvorstand ein Hygienekonzept erstellt, das es unter entsprechender Beachtung erlaubte, den Stadtteilladen für begrenzte Besucherzahlen wieder zu öffnen: Perslnliche Hausaufgabenbetreuung und Beratung wurden wieder möglich, jedoch mit deutlich verringerten Teilnehmendenzahlen im Stadtteilladen.

Projektanschrift: 
Stadtteiilladen Bremervörde
Untertitel / Slogan: 
Offene, generationsübergreifende Begegnungsstätte zur Entwicklung und Umsetzung von gemeinwohlorientierten Aktivitäten
Ausgangslage: 

Salzgitter hat bei den jungen Familien eine fast doppelt so hohe Abwanderungsquote, wie das Land Niedersachsen. Diese Abwanderung trifft kleine Ortschaften, wie Hallendorf besonders. In Hallendorf gibt es sowohl eine Grundschule als auch einen Kindergarten. Zu den weiterführenden Schulen nach Lebenstedt ist es nicht weit.

Missstände bei der Wohnungsvermietung, aber auch bei den derzeit bewohnten Häusern sind erheblich. Befriedigende Lösungen könnten momentan noch nicht angeboten werden. Nicht zuletzt durch den wiederholten Wechsel der Wohnungseigentümer sind Renovierungen oft ausgeblieben.

Auf der einen Seite werden die Probleme und Belange der bereits vorhandenen Mieter und vermieteten Wohnungen bereits besser beachtet. Auf der anderen Seite gibt es noch keine Konzepte, wie man die Wohnungen und das Wohnumfeld so attraktiv gestalten kann, damit es nicht zu einer weiteren Abwanderung aus Hallendorf kommt und leerstehende Wohnungen wieder vermietet werden.

Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist in Hallendorf ebenfalls höher, wie in anderen niedersächsischen Ortschaften. Auch wenn viele Menschen aus dieser Gruppe bereits die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben, ist es ihnen zum Teil noch nicht gelungen sich in das soziale Leben im Ort einzubringen.

Hallendorf bietet eine unzureichende Infrastruktur. Grundnahrungsmittel können nicht mehr im Dorf gekauft werden. Vor allem für die älteren Einwohnerinnen und Einwohner, die nicht mobil sind, um in nächstgelegenen Ort Lebenstedt einzukaufen sind davon betroffen.


Ergänzung Projektjahr 2019:

Auch im Jahr 2019 wird mit den Hallendorfern an einer Konzeption gearbeitet, die eine Grundversorgung des Ortsteils gewährleisten. Hierzu werden die Kooperationspartner (TAG, Politik und Verwaltung) mit eingebunden.

Insbesondere die Arbeit mit den Jugendlichen in Hallendorf soll weiter ausgebaut werden, in Form von Freizeitangeboten, Beratung und berufsorientierten Angeboten. Die Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder- und Jugendförderung erweist sich bisher als sehr fruchtbar. Ebenso ist die Zusammenarbeit mit den ansässigen Schulen  unerlässlich.

Projektanschrift: 
CJD Salzgitter
Untertitel / Slogan: 
Stadtteilkasse zur Anschubfinanzierung von Bewohner-Aktivitäten im Stadtteil
Ausgangslage: 

In der Weststadt wohnen viele oft benachteiligte Gruppen, so beträgt der Anteil der Personen mit erweitertem Migrationshintergrund 52% und ist damit doppelt so hoch wie in Braunschweig insgesamt. Der Arbeitslosenanteil liegt mit mit über 8% ca. doppelt so hoch wie im Braunschweiger Durchschnitt, der Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaft ist mit 19% sogar 2½ mal so hoch wie im Braunschweiger Durchschnitt. "Harz-IV-Empfänger in 3. Generation" ist in der Weststadt durchaus nichts exotisches. Auch aufgrund dieser Verhältnisse ergibt sich eine gewisse Stigmatisierung ("Ghetto") in der übrigen Stadt.

Trotz vieler Bemühungen, die Grenzen zwischen den Bewohner-Gruppierungen aus unterschiedlicher sozialer und geografischer Herkunft  nehmen große Teile der Bewohnerschaft nehmen am "allgemeinen gesellschaftlichen Leben" kaum oder gar nicht Teil, soziales Leben findet bestenfalls in kleinen, abgeschlossenen Zirkeln statt.

Eine Bestätigung der Stadtverwaltung, dass die Weststadt ein sozialer Brennpunkt ist, liegt von Referat  50.1 (Fachbereich 'Soziales und Gesundheit') hier vor.

https://rrbd.files.wordpress.com/2019/10/2019-10-22-bestc3a4tigung-an-he...


Ergänzungen Ausgangssituation 2021:

Die Ausgangslage hat sich durch die Pandemie 2020 insofern geändert, dass nach unserem Eindruck bei älteren Menschen auch nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen dasGemeinschaftsleben nicht recht wieder in Gang gekommen ist. Bei Jugendlichen glauben wir hingegen eher einen gewachsenen "Betätigungshunger" nach der langen Stillstandszeit wahrzunehmen, was der Arbeit der Stadtteilkasse bessere Erfolge bescheren könnte.

Projektanschrift: 
AWO Braunschweig, Braunschweig West
Untertitel / Slogan: 
Multikulturelles Patenschaftsprojekt für sozial benachteiligte Personen
Ausgangslage: 

Die Gemeinschaft Hasport e.V. ist ein 0rtsteil von Delmenhorst. In der Helgolandstraße, Seestrasse sind 450 Wohneinheiten in Wohnblocks a 6 Wohneinheiten und einem Wohnhaus mit ca. 70 Wohnungen. Insgesamt wohnen 1.450 Menschen aus 12 Kulturkreisen auf dem Gelände und es werden 10 verschiedene Sprachen gesprochen. Die meisten Menschen beziehen SGB II Leistungen oder sind anerkannte Asylanten. Die Gefahr in dem Gebiet, in dem die Gemeinschaft Hasport seit 19 Jahren ehrenamtlich tätig ist, ist das ständige, unterschwellig vorhandene Konfliktpotential zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppen. Dieses Konfliktpotential wird durch die Aktivitäten der Gemeinschaft deutlich gemindert und muss dringend durch eine kontinuierliche Arbeit einer hauptamtlichen Kraft als Zentrum und Ansprechpartner ausgeweitet werden. Das soll durch systematische Hausbesuche, Entwicklung von Informationsbroschüren, feste Informations- und Beratungsabende, vor allem dem Aufbau einer koordinativen Vernetzungsstruktur (auch PC unterstützt) gewährleistet werden. Diese Arbeit wurde bislang, und das seit 16 Jahren, in ausschließlich ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet. Die bislang angebotenen Aktivitäten für den Bereich der Helgolandstraße reichen von Hausaufgabenbetreuung für Kinder, über Sprachkurse für Erwachsene, Kleiderkammer, Fahrradwerkstatt, Ferienkurse, Mittagsverpflegung für Kinder, bis hin zu Begleitung bei Behördengängen und Schlichtung von Nachbarschaftstreitigkeiten, um nur einige Aktivitäten zu nennen. Durch die vielen unterschiedlichen Kulturen ist es für uns eine große Herausforderung die Menschen für unsere Aktivitäten zu begeistern.


Ergänzung Projektjahr 2019:

Durch den Zuzug vieler Flüchtlinge aus den Unterkünften in unsere Wohnanlage hat sich das Zusammenleben verändert. Zum Teil ist die Situation schwieriger geworden, besonders im sprachlichen Bereich. Dadurch sind unsere Sprachkurse sehr beliebt geworden und besser besucht als in den Vorjahren. Insbesondere der Kinderanteil ist stark angestiegen. Es zeigt sich aber immer wieder, dass die Integration ein großes Problem ist.
Seit 01.01.2018 arbeiten wir erfolgreich mit dem neu gegründeten Nachbarschaftsbüro Hasport (Diakonie) zusammen.


Ergänzung Projektjahr 2020:

Wie bekannt, ist bei uns in Delmenhorst Aufnahmestopp von Flüchtlingen, wodurch sich unsere Arbeit aber nicht verringert. Integration ist nach wie vor ein großes Thema. Durch erfolgreiche Integration haben viele anerkannte Flüchtlinge eine stabile Arbeitsstelle gefunden, aufgrund dessen sind sie verzogen, um näher am Arbeitsplatz zu sein. Die dadurch freien Wohnungen wurden von Osteuropäern (z. B. Balkanstaaten und EU-Bürger) neu bezogen, da deren alter Wohnblock im Wollepark abgerissen wurde. Für uns heißt es jetzt, dass wir uns aufgrund der veränderten Kultur neuen Herausforderungen stellen müssen, zum einen müssen wir nun verstärkt Sprachkurse geben, um die sprachlichen Defizite zu beseitigen und die Kommunikation allgemein zu stärken. Mithilfe der Integration in unseren Projekten wollen wir verhindern, dass die neuen Bewohner von der Gemeinschaft ausgegrenzt werden.

Die Netzwerkarbeit mit anderen Akteuren muss ausgebaut und intensiviert werden.

 

Projektanschrift: 
Gemeinschaft Hasport e.V.
Untertitel / Slogan: 
Interkulturelle Gemeinwesenarbeit in der Wilhelm-Leuschner-Straße
Ausgangslage: 

Die Wilhelm-Leuschner-Straße im Stadtteil Borßum ist eine für die 70er Jahre typische Großwohnsiedlung mit 4-8geschossigen Flachdachhäusern. Bei der Siedlung handelt es sich um einen sozialen Brennpunkt. Durch wiederholten Verkauf und die Umwandlung in Eigentumswohnungen ist die Investitionsbereitschaft stark zurückgegangen, mit der Folge, dass bauliche und infrastrukturelle Mängel immer deutlich hervortreten. Die Siedlung verfügt nur über eine zentrale Spielanlage für die Kinder, ansonsten fehlt jegliche soziale Infrastruktur. Wesentliche Kennzeichen der Siedlung sind der extrem hohe Kinder und Jugendanteil und der sehr hohe Ausländeranteil (Hier belegt die Wilhelm-Leuschner-Straße unter den 40 Sozialräumen, die als statistische Gebiete abgegrenzt wurden, die Rangplätze 1 und 2). Außerdem ist der Anteil, der hier lebenden Flüchtlinge extrem hoch. Die Grundschule, ein Kindergarten und das Jugendzentrum für den Stadtteil befinden sich noch gerade in fußläufiger Entfernung. Andere Treffpunkte oder Angebote sind aufgrund der Entfernung, sowie räumlicher und sprachlicher Barrieren nicht erreichbar. Die Stadtteilinitiative Borssum (SIBO) hat die isolierte Lebenssituation, den hohen Unterstützungsbedarf vor allem der Kinder und die Stigmatisierung der Siedlung zum Anlass genommen, im Innenbereich der Blocks ein Begegnungsfest zu organisieren und versucht Bewohner zu motivieren, an Gemeinschaftsaktivitäten teilzunehmen. Darüber hinaus setzt sie sich für eine professionelle Unterstützung ein. In der Startphase des Projektes sind die vielschichtigen Problemstrukturen der Bewohner und das hohe Konfliktpotenzial zwischen den verschiedenen Gruppen (deutschen-nicht deutschen, Migranten aus EU-Ländern –Flüchtlinge) deutlich geworden.


Ergänzung Ausgangslage Projektjahr 2018:

Aufgrund des stetigen Wandels in der Flüchtlingspolitik veränderte sich im Laufe des Jahres 2017 die Anzahl der Flüchtlinge und deren aufenthaltsrechtlicher Status in der Siedlung.  Durch Familiennachzug nimmt die Zahl der alleinstehenden Männer stetig ab, die von Familien entsprechend zu. Zudem ist für 2018 mit einem größeren Zuzug kroatischer Leiharbeiter zu rechnen.


Ergänzung Ausgangslage Projektjahr 2019:

Die Bewohnerstruktur der Siedlung verändert sich weiterhin und es ist ein Zuzug von osteuropäischen EU-Bürgern zu erwarten, so dass auch die Flüchtlingssozialarbeit zur Migrationssozialarbeit werden könnte. Die Stärkung des Miteinanders der Bewohnergruppen bleibt weiterhin eine Aufgabe durch die starke Fluktuation.


Ergänzung Ausgangslage Projektjahr 2020:

Die Situation in der Siedlung wird vielfältiger: einerseits sorgt die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt nun auch in Emden dafür das Bewohner länger in der Siedlung verweilen (müssen). Dann gibt es weiterhin Zuzug von Arbeitsmigranten und Flüchtlingen aufgrund der günstigen Grundmieten. Doch es werden auch vermehrt Wohnungen renoviert und dann auf dem Wohnungsmarkt angeboten mit Überprüfung der Einkommensstiuation und Vormieterbescheinigungen, so das es zu einer Verdrängung der Bezieher von Transferleistungen kommen kann oder soll.


Ergänzung Ausgangslage Projektjahr 2021:

Wie erwartet ziehen vermehrt neue Bewohnergruppen in die Siedlung: Berufstätige mit kleinen und mittleren Einkommen sowie Rentner. Von Seiten der Vermieter/Vermietungsgesellschaften wird vermehrt gegen säumige Zahler vorgegangen, bis zur Räumung hin. Bestimmte osteuropäische Arbeitsmigranten und Familienverbände erhalten aufgrund der nicht so positiven Erfahrungen mit der Zahlungsmoral und Nichteinhaltung der Hausordnung kaum noch Wohnungen.

Projektanschrift: 
Stadt Emden, Fachdienst 551 Gemeinwesen