In der Göttinger Weststadt wurden 2015/16 drei neue Unterkünfte für Geflüchtete aus Krisengebieten gebaut. Seit dem Sommer 2016 sind mehrere hundert Menschen an den Standorten Europaallee, Hagenweg und Schützenanger untergebracht. Zusätzlich zu den 350 Bezieher/innen von Asylbewerberleistungen, die bereits 2014 im Stadtteil lebten. Die Weststadt ist aber auch sonst ein belasteter Stadtteil: Hier haben 36% der Bewohner/innen einen Migrationshintergrund (im Vergleich zu 23% im gesamten Stadtgebiet) , die Arbeitslosigkeit ist hoch, der Wohnraum zum Teil marode und deshalb günstig.
Das Projekt will auf die problematische Lage des Stadtviertels aufmerksam machen und Aktivismus fördern. Statt Resignation über die Zustände hervorzurufen, soll der Musicalfilm allen Beteiligten und Zuschauern zeigen, dass man mit Zusammenarbeit und einer guten Portion Humor etwas Großartiges erschaffen kann. Die Mitwirkenden werden immer wieder im Rahmen der Dreharbeiten herausgefordert, ihre eigenen Vorurteile auf den Prüfstand zu stellen und haben die Möglichkeit, in zahlreichen Film- und Tanzszenen ihre eigenen Begabungen und Talente in das Projekt miteinfließen zu lassen. Dadurch können sie sich durch ihr Engagement Anerkennung verschaffen und selbstbewusster werden. Gleichzeitig wächst bei den Jugendlichen die Wertschätzung für die Fähigkeiten anderer, egal aus welchem kulturellen Kontext diese auch kommen mögen. Es kommt zu einem regen, kreativen Austausch, der schnell die Grenzen des eigenen Horizontes sprengt.
Auch die Einbindung unterschiedlichster Musik- und Tanzgruppen soll den Weg zu einem harmonischen Miteinander ebnen, bei dem weder Alter, Geschlecht oder Kultur eine Rolle spielen. Die Einbindung der sehr unterschiedlichen Zielgruppen kann helfen, eine breite Masse für die Themen Integration, Vorurteile und Zusammenhalt zu sensibilisieren und nachhaltig einen respektvollen Umgang zu fördern.